Die edelste Nation


Der Blair tritt ab und sagt zum Schluss sowas wie: "Ich habe der besten Nation der Welt gedient!"

Der Sarkozy tritt an und sagt sowas wie: "Ich liebe Frankreich. Vive la France, die bedeutendste Nation der Welt." Mireille Mathieu singt "La Marseillaise" und Sarko-Fan und Theaterautorin Jasmina Reza schreibt ein Buch über "ihren" neuen Präsidenten.

Mit dem Briten und dem Franzosen wetteifern mit Sicherheit und heftig die Türken, die Russen, die Amerikaner, die Serben, die Kroaten und die Griechen, die Italiener, die Spanier (bitte selbständig fortsetzen).

Angesichts dieses anschwellenden Bocksgesanges und Nationalgesumses, begleitet von Schreckensnachrichten über die Hinrichtung einer 16jährigen im Iran als Strafe für erlittene (!) Vergewaltigungen, absurde päpstliche Blubbereien, Verteidigung Deutschlands am Hindukusch und sonstiger mannigfacher politischer Mittelmäßigkeiten, möchte ich flüchten, in die Nation, die Johann Nepomuk Nestroy ausruft – er sagt:

"Die edelste Nation unter allen Nationen ist die Resignation."

Aber ob ich mich dort wohl fühle? Mindestens möchte ich mein Staunen und Erschrecken rausbloggen. Bleibt es dann dabei, mal kurz gebloggt? Oder mach ich demnächst dazu was im Theater? Und was? Und wer will das sehen?

3 Gedanken zu “Die edelste Nation

  1. Die Frau des Gründers und langjährigen Leiters des Wiener Jura Soyfer-Theaters (er heißt Georg Mittendrein, sie Irene Budischowsky-Mittendrein) spielt gerade bei uns am Theater in „Freundinnen“ die „Jackie“. Wir haben uns unterhalten – „Astoria“ übersteigt schon vom notwendigen Personalaufwand her unsere Möglichkeiten.

    (Ich stoße überhaupt grade mal wieder an Grenzen – man ist so verdammt ohnmächtig…)

    Aber danke sehr fürs Mitdenken, liebe Claudia.

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