Nix geht über live


Da schreibt uns eine Theaterfreundin zum Thema „Theater dicht im lockdown“: „Ja das ist wirklich sehr hart für alle Künstler.“ Und dann schließt sie ein Farge an, die wir oft zu hören bekommen: „Haben Sie mal darüber nachgedacht, die Theaterstücke ‚Online“ zu spielen?“ Haben wir gaaanz vorsichtig, aber:

Bei einem unserer ausverkauften Gastspiele mit „Liebe & andre Katastrofen. Passen Männer und Frauen üüüberhaupt zusammen?“ Im Wasserturm Ravensberg, der früheren Spielstätte unseres Kooperationspartners “ Lore & Lay Theater Kiel“, welches neuerdings das Theaterschiff in der Kieler Förde als Stammsitz sein eigen nennt.

Unser Ding ist die live-performance.
Mit Publikum als unmittelbarem Kommunikationspartner.
Theater ist mindestens dreidimensional, während alles Filmische zweidimensional ist.
Ein Film ist ein Sender. Da ist egal, wie viele im Parkett sitzen, der wird abgespult, immer gleich.

Ein Publikum ist aber für uns aber nicht einfach nur Empfänger.
Das Gelingen eines Theaterabends hängt zu (mindestens) 50 Prozent vom mitlebenden Publikum ab.

Wir wollen keineswegs in Konkurrenz treten zu den sonstigen Mattscheiben-Angeboten.
Dazu ein Zitat von Theresia Walser, Schauspielerin und Autorin (auch von Theaterstücken) in der Kolumne „Licht an“ im Feuilleton der Süddeutsche Zeitung:

Was sie da aus der Sicht der Zuschauerin sagt, gilt potenziert für uns Darsteller*innen auf unserer Bühne.

Und so nebenbei: Wir finden, fachlich betrachtet, das allermeiste Gestreamte törnt eher ab. Das ist nicht gut gemacht, ist allenfalls gut gemeint.
Um was Gutes, was wirklich Beeindruckendes, produzieren zu können, müsste man einen technischen Aufwand treiben, der sehr teuer und mit unserem Budget nicht zu stemmen ist; und: Das „amortisiert“ sich keinesfalls.

Deswegen: Wir können auf Euch als Präsenzpublikum nicht verzichten – so wie inzwischen klar ist:
Schule und homeschooling sind zwei paar Stiefel. Der digitale Unterricht lässt die soziale Dimension vermissen, welche unverzichtbar ist.

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