Das Theater Neu-Ulm (bis 1997 AuGuSTheater) ist eine professionelle Privatbühne. Es ist seit Oktober 1999 Mitglied im Deutschen Bühnenverein und wird gefördert von der Stadt Neu-Ulm, vom Landkreis Neu-Ulm sowie vom Freistaat Bayern.
Das AuGuSTheater Neu-Ulm ist am 1. April 1994 gegründet worden von Claudia Riese und Heinz Koch. Die beiden Schauspiel-Profis (beide mit staatlicher Reifeprüfung im Kunstfach Schauspiel) hatten zuvor 15 Jahre lang gemeinsam in anderen Ensembles gearbeitet und woll(t)en im AuGuSTheater Neu-Ulm eigene künstlerische Vorstellungen realisieren.
Essential:
„Theater ist eine Kunst, ist vergänglich, anachronistisch.
Wir wollen diese Kunst professionell ausüben.
Von unseren Mitspielern fordern wir: Mut, Disziplin und Teamgeist.“
„Ich habe keine Heimat, meine Heimat ist das Theater.
Das Theater ist weniger eine Pizzabäckerei oder ein sonstiger Produktionsbetrieb.
Es sollte vielmehr eine Heimat sein.“ (Georges Tabori)
Inhalte
Der Spielplan wird bewusst für das Publikum (der Region) gestaltet. Dabei will das AuGuSTheater Neu-Ulm in den Stücken (vorwiegend lebender Autoren) „intelligente Unterhaltung“ bieten und mit Eigenproduktionen pointiert aktuelle Strömungen begleiten.
Das Motto des AuGuSTheater Neu-Ulm:
„Geschichten und Emotionen – Gemeinsam [etwas] erleben“
Organisation
Das AuGuSTheater Neu-Ulm wird als GbR geführt.
Gesellschafter sind zu gleichen Teilen Claudia Riese und Heinz Koch.
Beide leiten das AuGuSTheater Neu-Ulm, vertreten also das Theater nach außen, bestimmen die Inhalte der künstlerischen Arbeit, machen den Spielplan, engagieren das notwendige zusätzliche Personal.
Beide spielen selbst regelmäßig, führen Regie, sind dramaturgisch tätig und machen neben diesen künstlerischen Aufgaben auch alle organisatorische und verwaltungstechnische Arbeit.
Im AuGuSTheater Neu-Ulm gibt es keine sonstigen institutionalisierten Funktionsbereiche, insbesondere keine Dramaturgie, kein künstlerisches Betriebsbüro, keine Bühnentechniker, keine Requisiteure, keine Schneiderei, keine Maskenbildnerei, keine Schreinerei, keinen Malersaal.
Im AuGuSTheater Neu-Ulm arbeiten (zum Teil schon seit der Gründung des Theaters) in verschiedenen Funktionen Menschen mit, ohne die der Theaterbetrieb nicht aufrechterhalten werden könnte. Sie gehören deshalb dazu.
Theater nicht folgenlos: Lobby-Card eingeführtSeit einigen Jahren gibt es in Ulm eine sogenannte Lobby-Card. Angeregt wurde diese Idee (die weiter unten beschrieben wird) bei einem der Abende in der Reihe „Ohne Netz…“. Mit dieser Reihe brachte und bringt das AuGuS-Theater Neu-Ulm Tabu-Themen wie Tod, Sterben, Knast, Folter, Obdachlosigkeit, Fremdsein u.ä. in einmaligen Abenden auf die Bühne. Texte, Szenen, Musik und Gespräche mit Gästen zum Thema wechseln. Sehr eindrückliche Abende. Nach „Ohne Netz…arm“ hat die Stadt Für Bürgerinnen und Bürger derStadt Neu-Ulm wurde Mitte des Jahres (2005) auf Vorschlag des AuGuSTheater realisiert, dass das Angebot der Bühne mit in den Familienpass aufgenommen wird. <bYAus dem Info-Faltblatt der Stadt Ulm: Die Lobby-Card – dahinter steckt eine ungewöhnliche Idee: Leuten mit wenig Geld soll in einer weitgespannten bürgerschaftlichen Aktion geholfen werden. Das Ziel: Auch wer über weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens verfügen kann und damit nach europäischer Definition als arm gilt, soll am öffentlichen und kulturellen Leben teilhaben können. Die Lobby-Card soll ihren ansonsten benachteiligten Inhaber(inne)n Türen öffnen, Rabatte ermöglichen, zu erschwinglichen Preisen verhelfen. Wer die Lobby-Card akzeptiert, hilft mit, die Folgen der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung abzufedern, versteht sich als Teil einer Lobby für die Leute, die sonst keine Lobby haben. Eine Utopie? Eine Schnapsidee? Ulm will neue Wege gehen. Die Lobby-Card ist ein neuer Weg! Der Kreis derer, welche eine Lobby-Card erhalten sollen, ist genau definiert. Es sind die Sozialhilfeempfänger(innen) und die Arbeitslosen sowie die Bezieher (innen) geringer Renten. Die Lobby-Card wird durch das Sozial- und Jugendamt der Stadt Ulm für jeweils ein Jahr ausgestellt. Das Amt nimmt die Anträge entgegen und prüft, ob die Antragsteller(innen) die Voraussetzungen erfüllen. Das Amt hält in jedem einzelnen Falle fest, an wen eine Lobby-Card ausgegeben wurde. Der Inhaber soll sich mit seiner Lobby-Card zweifelsfrei ausweisen können. Deshalb wird sie mit Paßbild, Geburtsdatum und Unterschrift versehen sein. Das Theater Neu-Ulm ist dabei: Mit der Lobby-Card kostet die Vorstellung bei uns je nach Kategorie nur 4, 5 oder 6.- €. |
Gertrud ist die Beste gewesenUnsere Sprecherzieherin war jahrelang Gertrud Probst. Sie war die Beste! Anfang Oktober 98 ist sie von der Bühne des Lebens abgetreten. Wir halten eine tolle Frau und große Kollegin in Ehren. |
Kooperation mit „Korona Podium“Ende der 90er Jahre/ Anfang der 2000er hatten wir mit dem Budapester „Korona Podium“ eine schöne und fruchtbare Partnerschaft. Hier einige Reminiszenzen GeschichteDie Partnerschaft begann 1998. Damals war das Theater Neu-Ulm eingeladen, eine künstlerische Aktion für den Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde mitzugestalten – ein Gedicht des ungarischen Nationaldichters Petöfi sollte von 50 verschiedenen Künstlern in fünfzig verschiedenen Sprachen vorgetragen werden. Heinz Koch vom Theater Neu-Ulm übernahm den Part in deutscher Zunge. Seitdem gab es regelmäßige Kontakte. Das Theater Neu-Ulm gastierte im Sommer 98 am Plattensee. Im Herbst des selben Jahres war das „Korona Podium“ in Neu-Ulm mit dem Abend „Im Humor verstehen wir keinen Im Sommer 99 hat das AuGuS-Theater Neu-Ulm erneut am Plattensee gastiert. Im Frühjahr 2000 waren wir wieder Gäste beim „Budapester Frühlings“. Und im Rahmen des „2. Internationalen Donaufest Ulm/Neu-Ulm“ im Juli 2000 hat Lilla Mikes einen Solo-Abend in ungarischer und deutscher Sprache gestaltet (siehe Kritik unten); und Katalin Pitti war zusammen mit einem |
Presseecho zu Lillas Auftritt beim „2. Internationalen Donaufest“:Gäste aus Buda: „Lilla special – nur vom Feinsten“ im AuGuSTheater Die Halbweltdame und der HandschuhEine richtige Rarität zum Donaufest bot das AuGuS-Theater in Neu-Ulm mit einem musikalisch-literarischen MARLENE SIMON Im Rahmen des Donaufestes wurde Lilla Mikes von Claudia Riese und Heinz Koch vom AuGuS-Theater eingeladen. Beide spielten auch schon im „Korona Podium“ in Buda. Es wurde 1972 von Lilla Mikes gegründet, um Touristen einen kleinen Einblick in die ungarische Literatur zu geben und um ihren Landsleuten Autoren der Welt vorzustellen. Einen andeutend frivolen Einstieg in ihr Programm „Lilla special – nur vom Feinsten“ gab die Grande Dame mit „Die drei Augenzeugen“. Eine Mutter verdächtigt ihre Tochter des Beischlafs in ihrem Haus, doch nicht einmal das Sofa konnte etwas sehen, weil die Glühbirne von der gerissenen Tochter herausgedreht worden war. Lilla Mikes zeigte hierbei ihre humoristische Seite, indem sie die Objekte zum Leben erweckte. Doch sie spielt genauso gekonnt eine feine Pariser Halbweltdame, eine Kokotte, die sich nur schwer an ihre vielen Liebhaber erinnern kann. Jean Dubois etwa wird erst erkannt, als er ihr erzählt, dass er ihr immer 100 Francs nach den Liebesnächten zugesteckt hat, und er wird augenblicklich als Schmutzfink beschimpft. Aber auch besinnliche Töne finden sich in Lillas Programm. Goethes „Wanderers Nachtlied“ rezitiert sie in deutscher und anschließend in ungarischer Sprache, da sie die ungarische übersetzung als musikalischer empfindet. Doch wesentlich interessanter ist ihr Vortrag von Schillers „Der Handschuh“. Sie baut dabei mit ihrer Stimme so viel Spannung auf, dass das Publikum eine richtige Gänsehaut bekommt. Ein Stück trägt sie nur in ungarisch vor, es erzählt in selbstironischem Ton vom ungarischen Fremdenverkehrsamt am Plattensee. Doch auch ohne die nötigen Sprachkenntnisse kann das Publikum, dank Lilla Mikes‘ schauspielerischem Musikalisch unterstützt wurde Lilla von Ferenc Oláh am Klavier und von Antal Szalay (Geige), der schon einmal die Zuschauer im Rahmen des Donaufestes begeisterte, als er im Edwin-Scharff-Haus auftrat. Am Ende forderte Heinz Koch noch eine Zugabe ein, in dem er dem Publikum erzählte, dass Lilla jedes Jahr ein neues Gedicht lerne, und man ihr nur eine Jahreszahl nennen müsste, um sich davon überzeugen zu lassen. Den Beweis trat sie sofort an. Südwest Presse, Montag, 17. Juli 2000 |
Rückblick auf das Gastspiel am 6. März 99im Konzertsaal in Neu-Ulm mit der umjubelten deutschen Erstaufführung von „Das Leben der Callas“, die wegen des grossen Erfolges am Samstag, 11. September 99 wiederholt wurde; ein erneuter Triumpf unseres Partner-Ensembles.Rückblick auf ein Gastspiel in Neu-Ulm im Juli 98„Im Humor kennen wir keinen Spaß“ hieß das auf Deutsch vorgetragene Programm. Es war eine Sightseeing-Tour durch Budapest, zu den wichtigsten Lokalitäten künstlerischen Schaffens im Paris des Ostens: vom Operettenhaus zum „Kronona Podium“ neben der Königsburg in Buda, vom Budapester Broadway in die Jazzkeller der Zwei-Millionen-Metropole.
Dabei traten namhafte Künstler aus der ungarischen Hauptstadt auf:
Insgesamt war das Publikum richtig begeistert, forderte während der Aufführung Zwischen-Zugaben und feierte abschließend das Ensemble. |
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